Wie läuft eine Betonsanierung ab?

Betonbauwerke haben keine ewige Lebensdauer. Durch die Alterung des Betons infolge von Carbonatisierung kann die Tragfähigkeit und Standsicherheit der Betonbauwerke leiden. Daher sind rechtzeitig Sanierungen an den geschädigten Bauteilen erforderlich. Wir zeigen Ihnen, welche Schritte für eine fachgerechte Betonsanierung notwendig sind.

Betonsanierung von der Vorbereitung bis zu Betonersatzsystemen

In Deutschland erfolgt die Betonsanierung nach folgenden Richtlinien:

  • DAfStb: Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton „Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen“
  • EN 1504: „Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken“


Um die Tragfähigkeit des geschädigten Bauwerks beurteilen zu können, sollte es von einem Statiker überprüft werden. Er bestimmt auch die weiteren Sanierungsmaßnahmen. Ergibt die Prüfung lediglich geringe Schäden, ist ein Prüfbericht nach DIN 1076 ausreichend. Handelt es sich aber um erhebliche Schäden, welche die Statik des Bauwerks beeinflussen, ist eine Sanierung erforderlich. Diese erfolgt in den folgenden Schritten:

1. Schritt: Vorbereitung des Betons

Alle erkennbaren Schadstellen werden bis auf den tragfähigen Beton und den Bewehrungsstahl freigelegt, z.B. durch Abstemmen oder Strahlen. Das betrifft z.B. Mikrorisse und lose Teile. Ohne das Entfernen der Beschädigungen könnte kein Verbund mit der Betonüberdeckung hergestellt werden. Um den Beton nachhaltig sanieren zu können, ist es sinnvoll, die Carbonatisierungstiefe zu ermitteln. Die Freilegung darf jedoch keine Auswirkungen auf die Standsicherheit des Betonbauwerks haben. Die Vorbereitungen werden schließlich mit der Reinigung der betroffenen Flächen abgeschlossen, damit die Flächen frei von Staub und losen Betonstücken sind.

2. Schritt: Vorbereitung der Bewehrung

Die Vorbehandlung der Bewehrung erfolgt nach den in der DIN EN 1504-9 gewählten Verfahren und Prinzipien. Bei der Vorbehandlung müssen alle Verunreinigungen und schädlichen Stoffe entfernt werden, da sie Auswirkungen auf den Verbund haben und die Korrosion fördern. Die Bewehrung darf bei diesen Arbeiten nicht beschädigt werden.

3. Schritt: Auftragen des Korrosionsschutzes

Die Bewehrung wird mit einer Beschichtung vor Korrosion geschützt. Je nachdem, welche Anforderung die Beschichtung erfüllen soll (z.B. ein kathodischer Korrosionsschutz oder eine Begrenzung des Wassergehalts im Beton), wird ein darauf abgestimmtes Mittel gewählt. Die Beschichtung erfolgt nach DIN 1504-6.

4. Schritt: Einsatz von Betonersatzsystemen

Zu den Betonersatzsystemen gehören:

  • Beton
  • Spritzbeton
  • Spritzmörtel/-beton mit Kunststoffzusatz
  • Zementmörtel/-beton mit Kunststoffzusatz
  • Reaktionsharzmörtel/Reaktionsharzbeton

Mit diesen Mitteln werden die fehlerhaften Stellen verfüllt und reprofiliert. Beim Einsatz von Betonersatzsystemen sind die folgenden Normen relevant:

  • DIN EN 1504-3 für aufgetragenen Mörtel/Beton
  • DIN EN 1504-4 für Verstärkung von Betontragwerken
  • DIN EN 1504-2 für Beschichtungen

Kunststoffmodifizierte Systeme können mit der Hand aufgetragen werden, rein mineralische Mörtel werden maschinell aufgetragen, mit Spritzmörtel oder Spritzbeton. Damit sich der Mörtel besser mit dem Beton verbindet, ist oft eine Haftbrücke erforderlich. Diese können rein zementgebunden sein oder polymermodifiziert.

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Eine sicherheitsgerechte Betonsanierung erfolgt in Deutschland nach einheitlichen Standards. Daher dürfen Sie nur Fachpersonal für solche Arbeiten beauftragen. Die Bräuer Oberflächentechnik GmbH bietet Ihnen professionelle Leistungen der Betoninstandsetzung. Wir besitzen dafür die notwendige SIVV-Qualifikation (Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen) und führen die Arbeiten nach ZTV-ING (Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) aus.

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